„Wir helfen, bitte helfen Sie mit“

Liebe Freunde und Förderer,
liebe Spender und Spenderinnen,

die Überraschung ist gelungen. Es klingelt, ich öffne die Eingangstür, und da stehen sie vor mir, Esther und Charles Mulli, die Gründer der Mully Children‘s Family in Kenya. Nach einer herzlichen Umarmung kann ich sie mit „Jambo, welcome home“ begrüßen.

Charles Mulli mit seiner Frau zu Besuch in Biedenkopf

Beim Abendessen gibt es viele ausführliche Gespräche und Erinnerungen. Nach einer kurzen Nacht mussten wir sie nach dem Frühstück und einem gemeinsamen Gebet am nächsten Tag schon wieder verabschieden.

Aber eine nachdenkliche Bemerkung von Charles Mulli ist mir im Gedächtnis geblieben: „Unglaublich seit 35 Jahren unterstützt ihr uns, jedes Jahr, unglaublich.“

Auch dieses Jahr wollen wir über unser Projekt, die Edgel Mission von Benjamin Mbatia in Nakuru berichten:

Seit Januar 2019 unterstützen wir das Schulprojekt Edgel Mission. Aktuell werden ca. 170 Jungen und Mädchen, vom Kindergarten bis zum College betreut.

Der Unterricht für den Kindergarten und die Vorschule erfolgt auf dem Gelände mit eigenen Lehrern und Sozialarbeitern. In der Zwischenzeit konnten wir fünf Schulräume errichten.

Unsere vier taubstummen Schüler besuchen mit Erfolg eine Spezialschule, sie werden dort gut betreut.

Die Grundschüler, die Secondary- und College-Schüler besuchen öffentliche Einrichtungen. Nachdem die letzte Klasse der Secondary Schüler ihre Prüfungen abgelegt haben, können 6 davon ein berufsbezogenes College besuchen.

Gleichzeitig starten nun 5 neue Schüler in der Secondary School.

Ganz besonders freuen wir uns, dass wir eine begabte Schülerin, Serah Nyoki, bei der 3 -jährigen Ausbildung zur Krankenschwester auf dem College unterstützen können. Wir übernehmen alle Kosten für diese hochwertige Ausbildung.

Serah Nyoki lässt sich zur Krankenschwester ausbilden

Serah hatte kein einfaches Leben, da schon im Jahr 2002 ihre Mutter starb. Trotz der schwierigen Herkunft war sie fleißig und strebsam, sodass sie sogar durch einen Sponsor die Secondary School besuchen konnte. Leider wurde die Unterstützung wegen Arbeitslosigkeit eingestellt.

Wir bedanken uns herzlich, auch im Namen der Kinder für Ihre Hilfe, und freuen uns über Ihre weiteren Spenden, damit frohe, glückliche und gesunde Kinder mit guter Schulbildung aufwachsen können.

Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit, einen geruhsamen Advent, frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.

Ihr

Karl F. Brunner

Aktuelle Nachrichten von der Mully Childrens Family

Charles Mulli schildert in einem Bericht die Lage in Kenia und in der MCF (Stand: Ende Mai 2020). Ich möchte hier in einer kurzen Zusammenfassung besonders auf 4 Punkte, die sich als große Herausforderungen für Kenia und die MCF darstellen, herausheben:

  1. Covid-19 Pandemie
  2. Heuschreckenplage
  3. Dürre
  4. Überschwemmung

1. COVID-19 PANDEMIE (CORONA)

Diese Maßnahmen wurden zur Eindämmung des Virus‘ eingeführt:

  • In Yatta und Ndalani wurden überall Wasserbehälter aufgestellt, damit jeder, der kommt sich  die Hände waschen kann.
  • Es wurden überall Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt.
  • Alle Kinder und Betreuer bekommen selbst hergestellte Masken.
  • Bei jedem, der das Gelände der MCF in Yatta oder Ndalani betreten
    möchte, wird Fieber gemessen.
  • Alle Bereiche des Geländes, in denen sich das öffentliche Leben der MCF abspielt,
    werden desinfiziert.

Den Kindern und den Mitarbeitern wird erklärt, wie das Virus sich ausbreitet, und wie man sich schützen kann.
Durch   die   Pandemie   haben   viele   Menschen   große   Nöte,   an   Nahrungsmittel   zu
kommen, da die Preise nach dem Herunterfahren des öffentlichen Lebens (lock down!)
enorm gestiegen sind und gleichzeitig viele Menschen ihren Job verloren haben.

Die MCF ist eine von wenigen Organisationen die als systemrelevant angesehen werden. Sie dürfen deshalb weiterhin ihre landwirtschaftliche Produkte verkaufen und armen Leuten helfen.

2. HEUSCHRECKEN

Immer noch gibt es in Kenia viele Gegenden, in denen die Heuschrecken wüten. Durch die Covid-19
Pandemie musste die Bekämpfung der Heuschrecken unterbrochen werden, so dass diese sich wieder ungehindert ausbreiten konnten.
In von der Trockenheit betroffenen Gebieten lassen sie sich besonders gerne nieder und fressen alles ab, auch das, was eigentlich für die Menschen und die Haustiere gedacht war.

3. DÜRRE
In vielen Regionen Kenias war es lange Zeit trocken. Obwohl es nun in vielen
Gebieten Kenias ausgiebig geregnet hat, herrscht in einzelnen Regionen (vor allem
im Norden und Nordosten) immer noch eine große Trockenheit. Dies bewirkt, dass
die Ernte oft ganz ausfällt. Belastend kommt in einigen Gebieten noch die
Heuschreckeninvasion hinzu.

4. ÜBERSCHWEMMUNG

Durch die lang anhaltende Trockenheit kam es vielerorts, nach den so sehr gewünschten starken Regenfällen, zu Überschwemmungen.

Flüsse traten über die Ufer und beschädigten Straßen und Brücken. Auch Ndalani blieb nicht verschont.

Hier ein paar Bilder unter anderem vom Thika-Fluss, der auch bei der MCF einigen Schaden anrichtete.

„In the midst of it all and of all the challenges, God remains our stronghold and our pillar of
strength.“ (Charles Mulli)

„Inmitten all dem und all der Herausforderungen bleibt Gott unsere Festung und unsere
Säule der Kraft.“ (Charles Mulli)

Übersetzung aus dem Englischen von Walter Schäfer