Geschrieben von Philipp Blöcher und Felix Lehmann
Vor gut einem Jahr haben wir uns hier im Gemeindebrief das letzte Mal zu Wort gemeldet, wir starteten unsere Konfirmandenzeit – nun sind wir konfirmiert und blicken auf ein spannendes Jahr zurück. Wir haben viel erlebt und auch einiges bewegt.
Sehr in Erinnerung ist uns dabei das Konfiwochenende , hier ging es darum, einen ganzen Gottesdienst zu gestalten – puh, nicht nur mal etwas reintragen, wie im Ostergottesdienst oder eine Fürbitte lesen, nein einen ganzen Gottesdienst, mit allem drum und dran.
Naja zuerst mal braucht es ein Thema, das war mit Hilfe der Pfarrer schnell gefunden 😉
„Was ist fair“
Auf den ersten Blick, nicht allzu schwer, das Wort kennt man gut, noch besser vielleicht den Gegensatz unfair……, das ist unfair, du bist unfair, das kommt einem schon mal schnell über die Lippen, aber was ist fair?
Seit einiger Zeit achten wir darauf faire Produkte zu kaufen, wie Schokolade und Kakao, aber das kann doch nicht alles sein, was sich hinter dieser Frage versteckt.
Schnell war klar, dieser Frage kann man aus vielen Richtungen nachgehen.
Bei Wikipedia ist zu lesen: sinnverwandtes Wort: gerecht , Bedeutung des Wortes: die Rechte anderer achtend, den Regeln entsprechend.
In der Bibel stießen wir auf die Geschichte des Weinbergbesitzers in Mt.20, hier scheint es auf den ersten Blick auch nicht gerade fair zuzugehen.
Nach einigen Diskussionen waren wir der Meinung, dass es hier darum geht, darauf zu vertrauen, dass Gott für Gerechtigkeit sorgen wird, vielleicht auch anders, als wir es uns manchmal so vorstellen.
Einen ganz anderen Blickwinkel auf die Frage „Was ist fair?“ brachte dann der Vortrag von Herrn Daniel Brunner, er zeigt uns anschaulich mit vielen Bildern die Arbeit des Fördervereins Kinderheim Bindura Biedenkopf e.V. . Die Arbeit dort ist ein kleiner Teil zu einer faireren, gerechteren Welt für die Straßenkinder in Kenia.
So unterstützt der Verein die Mully Childrens Family, ein Waisenhaus für Straßenkinder. Die Kinder bekommen ein Dach über dem Kopf, es gibt Schulen und durch die Landwirtschaft, bei der die Kinder und Jugendlichen ebenfalls mithelfen, lernen sie, sich selbst zu versorgen und nehmen Geld ein, um die Projekte zu finanzieren. Die Kinder können ihre Freizeit sinnvoll gestalten und wir haben Bilder von glücklichen Kindern gesehen, sie hatten ein zu Hause.
Es war schön zu sehen, das es auch in unserer Gemeinde Menschen gibt, die dazu beitragen, das die Welt ein klein bisschen fairer wird. Eine tolle Arbeit, seit jetzt schon 25 Jahren.
Die Beschäftigung mit der scheinbar einfache Frage „Was ist fair?“ hat uns viele neue Aspekte gezeigt, in der Bibel, in unserem Denken und in der Möglichkeit in der Welt ein klein wenig zu verändern, so freuen wir uns nun auf die Zeit als Konfirmierte und sind schon gespannt, welche Erkenntnisse und Begegnungen uns erwarten, in diesem Sinne – bleibt fair!
Dieser Artikel erscheint auch im Gemeindebrief Juli der ev. luth. Kirchengemeine Biedenkopf