Neuigkeiten der Mully Children’s Family

 

1. Feierlichkeiten zum Tag des afrikanischen Kindes

Der Tag des afrikanischen Kindes am 16. Juni 2018 stand unter dem Motto: „Lass kein Kind hinter der Entwicklung Afrikas zurück“. Dieser Tag wird zum Gedenken des Massakers 1976 an Kindern in Südafrika gefeiert (die gegen das DayOfAfricanChildrenBildungssystem demonstriert haben). Als führende Organisation im Bereich Kinderschutz  hat MCF Feierlichkeiten zu diesem Anlass  im Bezirk Yatta in der Stadt Matuu organisiert. Vertreter der Regierung und über 2000 Kinder aus 30 Schulen nahmen teil. MCF organisierte auch die Verteilung einer Mahlzeit an jedes teilnehmende Kind. Institutionen und Verantwortliche wurden zur Reflektion ihrer Programme zur Hilfe für vernachlässigte Kinder und Weisenkinder angeregt. Die unerschütterliche Bereitschaft von MCF, bedürftigen Kindern zu helfen durch Unterkunft, Versorgung, Einbringen von Erfahrungen und Anbieten verschiedener Aktivitäten wurde auch von den Regierungsvertretern anerkannt.

 2. Begabungen der Kinder entdecken und fördern

 MCF Fußballverein

Am 1. Juli 2018 stieg der MCF Fußballclub in die 2. Regionalliga Kenias auf und stand am 1. Juli 2018 sogar auf Rang 2 der Tabelle. MCF unterstützt die MCFFootballMannschaft durch die Übernahme der Kosten bei Auswärts- und Heimspielen, sorgt für einen Trainer, Fußballschuhe  und Fußballkleidung.

MCF Missionsteam

Für eine gute Missions- und Öffentlichkeitsarbeit besteht unser Missionsteam aus einem Chor, einer Theater- und Tanzgruppe, einem Akrobatikteam und einer Karategruppe. Wir möchten die Begabungen von Kindern und Jugendlichen entdecken und fördern durch fachlich qualifizierte Trainer. Am 29. Juni 2018 trat unser Team beim KTN Nachrichtensender auf.

MCFMissionsteam

 

 

 

 

 

3. Start des 2. Schulhalbjahres 2018

StartSchule Nach den Schulferien von April bis Anfang Mai öffneten die Schulen zum 2. Schulhalbjahr, Schulmaterial wurde bereitgestellt, bald darauf folgten Wettbewerbe mit anderen Schulen, auch im Bereich Musik und Schauspiel.

4. Änderung des Lehrplans in Kenia

Im Januar 2018 wechselte in Kenia der Lehrplan für Schüler und Schülerinnen.   32 Jahre galt das 8-4-4-System, jetzt heißt der neue Plan 2-6-3-3-3. Wir sind herausgefordert, unsere Lehrer fortzubilden, sowie neue Schulbücher und Computerprogramme für digitales Lernen anzuschaffen. Es soll 12 Schuljahre Lehrplanänderunggeben. Kindergarten und Grundschule: Klasse 1 – 3, Mittelstufe Klasse 4 – 9 und Oberstufe Klasse 10 – 12. Die Schulleiter unserer MCF-Schulen nahmen an Fortbildungsprogrammen des Schulministeriums teil, und die Lehrer wurden und werden über die neuen Schulrichtlinien informiert. Neue Lehr- und Lernmittel müssen beschafft werden.

5.Matuu Straßenkinder Programm

MatuuStrassenkinderDie MCF möchte Kindern, die auf der Straße leben, regelmäßig warme, ausgewogene und nahrhafte Mahlzeiten, Zugang zu medizinischer Versorgung sowie psychosoziale Unterstützung bei einer eventuellen Aufnahme in unsere Heime sowie später möglichen Familienzusammenführungen anbieten. Das hat MCF von April bis 1. Juli 2018 einmal wöchentlich getan. Matuu ist der größte städtische Bereich im Kreis Yatta, Bezirk Machakos und das Programm wurde im Januar 2018 beschlossen, um der großen Straßenkinderproblematik zu begegnen. Am 12. April startete es offiziell. 22 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren wurden gerettet und haben in unserem Heim in Ndalani ein neues Zuhause gefunden.

MatuuStrassenkinder2Auf den Fotos links sehen sie Daniel Musyoka, zuerst im Slum April 2018 und dann in einer Metallhandwerker-Ausbildung im Juni bei MCF

 

 

6. Schulspeisung

An über 6000 Kinder in den öffentlichen Grund- und Sekundarschulen verteilt MCF Mahlzeiten in den Gebieten Yatta und Lodwar. So können viele Kinder zur Schule gehen, aber in ihren Familien bleiben. Täglich sauberes Wasser und manchmal Lebensmittelspenden zu besonderen Feiertagen gibt MCF an bedürftige Familien. Unsere Programme in Ndalani, Yatta und Lodwar finden in Dürregebieten oder halbtrockenen Klimaverhältnissen statt. Bettelarme Kinder und notleidende Familien sind keine Besonderheit in der Nachbarschaft unserer Kinderheime. Trockenheit und Überflutungen, wenn dann einmal Regen fällt, führen zu qualvollen Zeiten in diesen Regionen.

Schulspeisung

7. Stipendium für Deutschkurs

Im August 2017 starteten 40 junge Leute einen Deutschkurs, der 2018 fortgeführt wird. 14 dieser Schüler haben im Goethe-Institut in Kenia die Sprachprüfung auf den Niveaus A1, B1 und B2 abgelegt. So fördern und unterstützen wir den internationalen und kulturellen Austausch. Auch im August und September 18 finden weitere Prüfungen statt. Teilnehmer dieser Kurse sind Schüler, die das 12. Schuljahr bei MCF 2016 oder 2017 abgeschlossen haben. Den Unterricht geben Lehrer aus Deutschland.

8. Mully Berufsschule

 In unserer Berufsschule begannen 68 Studenten ihre Ausbildung im Monat

Mai 2018 für unterschiedliche handwerkliche Berufe, Zertifikate oder Diplomkurse. Außerdem beherbergt unser Kolleg 130 junge Schülerinnen, die selbst schon Mutter sind sowie Schüler, die als Friseure und Schönheitstherapeuten, Schneider, Stricker, Metallarbeiter, Maurer oder Elektroinstallateure ihre Ausbildung machen. Eine abgeschlossene Berufsausbildung für die jungen Leute ist das Ziel unserer Bemühungen von MCF und allen Spendern und Unterstützern dieser Arbeit. Es soll ein klares Zeugnis von der Vision und Arbeit bei MCF sein, von der Aufnahme bei StipendiumDeutschuns bis zur Reintegration.

9. Medizinische Versorgung

MCF hat medizinische Zentren in Yatta und Ndalani. Wir möchten Kinder und Ortsgemeinschaften bei der Gesundheitsvorsorge, Routineuntersuchungen und der Behandlung von akuten Krankheiten unterstützen. Die Kinder bei MCF Vipingo, Kipsongo und Lodwar werden durch private und staatliche Krankenhäuser medizinisch betreut.

10. Schwere Regenfälle

RegenfälleDie MCF-Kinderheime befinden sich in ganz trockenen oder halbtrockenen Klimazonen und erleben immer wieder Dürreperioden. Während der Regenzeit von April bis Mai, waren die Regenfälle dieses Mal so stark, dass unser Gemüse, unsere Strauchbohnenpflanzen  überflutet wurden und vieles in unserer Landwirtschaft zerstört wurde. Arbeiten in Ndalani oder Yatta mussten pausieren. Dadurch haben wir große Verluste erlitten. Im Juni konnte die Arbeit fortgesetzt werden und bis zum Jahresende wollen wir die Gewächshäuser repariert haben und die Arbeit auf den Feldern erledigen.

11. Kinder als Opfer von sexueller Gewalt

In den Monaten Mai und Juni 2018 haben wir 26 Kinder aus besonders armen Verhältnissen aufgenommen. 13 von ihnen sind Opfer sexueller Gewalt. Regierungsbeamte oder andere Interessenvertreter berichteten uns von ihnen.

MCF möchte ihnen helfen, ihre seelischen und körperlichen Verletzungen zu überwinden, dabei ist der Glaube an Christus und seine heilende Kraft von unschätzbarem Wert.

12. Bau einer Gästeküche und eines Speisesaales

GästekücheIm April 2018 haben wir den Bau einer modernen Küche (Erdgeschoss) mit Speisesaal (1.Etage)und Lager (2. Etage) begonnen, da wir viele Gäste und Besucher in 2 Gästehäusern beherbergen. Der Bau übersteigt eigentlich unsere finanziellen Möglichkeiten, daher mussten wir einen unserer anderen Fördertöpfe beleihen, um die Arbeit zu beginnen.
Gäste sind für MCF ein wichtiger Teil der Arbeit, als Mentoren, Vorbilder oder finanzielle Unterstützer/ Sponsoren. Außerdem besuchen uns Menschen, die von unserer Arbeit lernen möchten für ihre Arbeit und ihre humanitären Programme. Wir möchten gute Gastgeber sein.

Durch die zu erwartenden Einnahmen aus unseren Gästehäusern möchten wir langfristig die Arbeit von MCF finanziell unterstützen.

13. Reparatur der Gewächshäuser in Yatta

GewächshausYattaIn den Jahren 2007 und 2009 haben wir Gewächshäuser auf einer Fläche von etwa 8 ha gebaut, die wichtig für den Anbau von Gemüse bei uns sind. Durch natürlichen Verschleiß und Starkregen ist es nötig, sie zu reparieren. Der Wind hat die Dachfolien zerstört und manche Aluminiumstangen müssen ersetzt werden. Bewässerungsschläuche und Leitungen müssen repariert oder ersetzt werden. Die Erde muss aufbereitet werden, bevor wir neue Pflanzen anbauen können. Wir hoffen, bis Ende September 18 mit den Arbeiten fertig zu sein, damit wir wieder Gemüse für den Eigenbedarf und den Verkauf anbauen können. So finanzieren wir die Versorgung unserer Kinder.

 

Mit herzlichen Grüßen,

Charles Mully

 

 Übersetzt von Simone Littau

Project Greenhouse – Die ICM baut ein Gewächshaus

Liebe Freunde und Förderer,

wir haben eine gute Nachricht von Michael Nieswand erhalten.

Mit Mitteln des Fördervereins Kinderheim Bindura konnte er ein Gewächshaus bauen. Er hat uns ein paar Fotos und auch ein Video zur Verfügung gestellt. Das möchten wir Ihnen gerne präsentieren.

Wir wünschen der International Children’s Mission weiterhin alles Gute und Gottes Segen.

Das Video

 Und noch eine kleine Bildergallerie

Jahreshauptversammlung 2017

Liebe Freunde und Förderer unseres Vereins,
liebe Mitglieder,

die offizielle Einladung wurde bereits vor einigen Wochen verschickt, nun auch an dieser Stelle die Information:

Am 4. Dezember 2017 findet unsere Jahreshauptversammlung statt. Um 19:30 Uhr treffen wir uns im kleinen Saal des evangelischen Gemeindehauses in Biedenkopf.

Die Tagesordnung sieht folgende Punkte vor:

  1. Bericht des Vorstandes
  2. Bilanz 2016
  3. Entlastung des Vorstandes
  4. Wahl des 2. Vorsitzenden
  5. Wahl des Schatzmeisters
  6. Berichte aus Kenja
  7. Bericht über das Konzert am 11.11.17
  8. Verschiedenes

Wir freuen uns auf Ihr/Euer Kommen und bitten um zahlreiche Beteiligung.

Mit freundlichen Grüßen

Karl F. Brunner

Singen und Tanzen für Bindura

Der „Förderverein Kinderheim Bindura Biedenkopf e.V.“ lädt auch in diesem Jahr wieder zu seinem Benefizkonzert

Singen und Tanzen für Bindura

ein.

Das Konzert findet am

Samstag, dem 11. November 2017, um 17.00 Uhr

in der ev. Stadtkirche Biedenkopf

statt.

In diesem Jahr haben 9 Chöre, darunter 2 Meisterchöre, der Flötenkreis Biedenkopf und die Trachtentanzgruppe Obereisenhausen ihre Teilnahme zugesagt.

Der Erlös aus dem Konzert hilft mit, mittlerweile über 2.500 ehemalige Straßenkinder in Kenia zu unterstützen.

Vorsorgen gegen die nächste Hungersnot

Liebe Freunde und Förderer unseres Vereins,

kürzlich erreichten uns hoffnungsfrohe Bilder aus Nakuru. Michael Nieswand schreibt, wie er nachhaltig gegen die nächste Hungersnot vorgeht.

Da ja in den Medien seit einiger Zeit über die Hungersnöte und Trockenzeit in Ostafrika berichtet wird, darunter auch Kenia, muss man schon genau hinsehen, wo und warum die Not in speziellen Teilen der Länder so groß ist. Dort wo die Menschen Vorsorge treffen können, und wo man ihnen hilft Vorsorge zu treffen gibt es keine Hungersnot. Dies dokumentieren die Bilder aus Nakuru eindeutig.

Bitte lesen Sie den Brief Michael Nieswands und schauen Sie sich seine Bilder an.

Herzliche Grüße,
Karl Brunner

Liebe Spender/-innen,

wie ihr auf den Bildern sehen könnt geht es uns gut. Wir versuchen gerade Vorsorge zu treffen um kommende Hungersnöte besser bewältigen zu können. Wir wollen organischen Gemüseanbau bei uns einführen. Dazu waren einige Mitarbeiter auf einem Kurs in  Nairobi, damit sie lernen, wie wir unsere Gemüseproduktion steigern können, ohne dabei schädliche teure Düngemittel und Chemikalien zu verwenden. Wie ihr auf den Bildern seht heben wir tiefe Gräben aus, die später mit organischer Masse wie Gras und Kuhmist gefüllt werde, darauf wird dann das Gemüse angepflanzt. Wir haben das in Nairobi bei der Fa. Amiran gelernt, diese verwendet israelische Landbautechniken.

Um auch in der Trockenzeit genug Gemüse zu haben , möchten wir gerne ein professionelles Gewächshaus mit Tropfenbewässerungsanlage aufbauen. Wir schätzen den Geldbedarf auf ca. 5,000.00 Euro. Wir bitten da ganz herzlich um Eure Mithilfe. Leider wächst unser Mais auf der Farm langsam hier bitten wir Gott unseren Herrn um mehr Regen.

Ganz herzlichen Dank für Eure große Hilfe und liebe  Grüsse auch im Namen der Kinder und Mitarbeiter

Euer Michael Nieswand

Dürre sorgt für großes Leid in Kenia

Liebe Freunde,

herzliche Grüße von der Mully Children’s Family.

Auf diesem Wege möchten wir uns ganz herzlich für eure Begleitung und Unterstützung bei unserer Arbeit mit bedürftigen Kindern und Familien in unserer Umgebung bedanken. Nur euer treuer Einsatz für unser Ziel und unseren Auftrag machen unseren Erfolg und die positiven Entwicklungen unserer Arbeit überhaupt erst möglich.

Während der letzten Dürreperiode und Hungersnot im Jahr 2009 hat die MCF die verheerenden Folgen des Klimawandels direkt zu spüren gekommen, als der Fluss Thika, der gewöhnlich unsere Hauptwasserversorgung darstellt, völlig ausgetrocknet war. Seit jener Zeit haben wir viel dafür getan, um unsere Nachhaltigkeit zu verbessern und dabei große Fortschritte gemacht.

Leider muss ich nun berichten, dass die Region Ostafrika dieses Jahr die schlimmste Dürre und Hungersnot seit 65 Jahren erlebt. Der kenianische Präsident hat aus diesem Grund im Februar den Notstand ausgerufen. Jeden Tag wird die Lage dramatischer, sowohl Nutztiere als auch wilde Tiere sterben, weil ihre Wasserquellen versiegen, und viele Menschen müssen verhungern und verdursten.

Die Regionen, in denen sich unsere Projekte befinden, gehören laut kenianischer Regierung zu den am stärksten von Dürre und Hunger betroffenen in Kenia. Diese sind Machakos, Turkana und Kilifi.

Zum ersten Mal seit 2009 ist der Fluss Thika, der durch unser Gelände in Ndalani fließt, nun Mitte Februar völlig ausgetrocknet. Aus diesem Grund mussten wir die Bewässerung unserer Felder einstellen. Dadurch sind auch die bereits angebauten Pflanzen vertrocknet. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Nahrungsmittel knapp werden und wir mit geringeren Einnahmen aus der Landwirtschaft rechnen müssen.

Weiterhin versorgen wir täglich über 3000 Kinder und benötigen hierfür eure Gebete, da wir nicht wissen, wann sich die Lage verbessern wird. Momentan bringt der Wassertankwagen sauberes Trinkwasser von den Bohrlöchern der MCF in Yatta nach Ndalani, um Kinder und Mitarbeiter zu versorgen.

Die Bewohner der umliegenden Dörfer, die bei der Wasserversorgung – und auch bei gelegentlichen Nahrungsmittelausgaben – auf uns angewiesen sind, leiden große Not.

Vor allem in den Regionen Turkana, Yatta und Kilifi, wo die MCF Projekte betreut, nehmen das Leid und die Verzweiflung zu, da die Dürreperiode anhält und die Hungersnot größer wird.

Um das Leben der Bedürftigsten zu retten, werden neben Wasser auch Grundnahrungsmittel benötigt.

Um etwas für nachhaltigen Umweltschutz zu tun, bewehren wir momentan das Flussufer des Thika, der durch die Farm in Ndalani fließt. In der Nähe der Gästehäuser und Wasserpumpen bauen wir eine wasserundurchlässige Betonmauer, um Erosion und somit die Zerstörung der Flora und Fauna am Flussufer einzudämmen. Um Sand aus dem trockenen Flussbett zu holen, haben wir Frauen aus der Umgebung angestellt. Dadurch können diese ein bisschen Geld verdienen.Ich möchte euch ganz herzlich darum bitten, in dieser schwierigen Zeit mit uns zu beten. Wir sind für jede zusätzliche Unterstützung dankbar, die dabei hilft, unsere Kinder täglich zu versorgen, bedürftigen Familien in Notlagen Wasser und Lebensmittel zur Verfügung zu stellen sowie die wasserundurchlässige Mauer am Flussufer zu bauen.

Mit freundlichen Grüßen,

Ev. Dr. C.M.Mulli PhD. Hsc,Gründer und Geschäftsführer – Mully Children’s Family

Aus dem Englischen übersetzt von Walter Schäfer

Wir sagen danke

Liebe Förderer und Freunde des Fördervereins,

auch 2016 war wieder ein ereignisreiches Jahr. Mit Hilfe Ihrer Spenden konnten wir die von uns geförderten Einrichtungen weiter erfolgreich unterstützen.

Daher bedanken wir uns bei allen Spenderinnen und Spendern für die große Unterstützung.

Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr, Gottes Segen und ganz besonders Frieden.

Förderverein Kinderheim Bindura e. V.
Der Vorstand

Die Kinder bleiben auf der Strecke – Anke Glaser blickt auf 22 Jahre Jahre mit Straßenkindern zurück

Der Förderverein „Kinderheim Bindura“ begeht in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten haben die Organisatoren Anke Glaser (früher Nieswand) eingeladen, die im evangelischen Gemeindehaus in Biedenkopf von ihrer Arbeit mit den ehemaligen Straßenkindern berichtet. Sophie Cyriax hat mit der 49-Jährigen über ihre Jahrzehnte in Kenia gesprochen.

Frau Nieswand, Sie sind als 19-Jährige nach Kenia gegangen, um Straßenkindern ein Zuhause zu geben, und sind 22 Jahre später zurück nach Deutschland gekehrt. Hat Afrika Sie schon losgelassen?

Anke Nieswand
Bild: Sophie Cyriax

Afrika wird immer ein Teil meines Lebens bleiben, ein ganz wichtiger Teil. Zu vielen Kindern, die wir großgezogen haben, halte ich immer noch Kontakt, etwa über das soziale Netzwerk Facebook. Als ich einmal für längere Zeit in Kenia war, haben mich sehr, sehr viele der Kinder besucht, die einst in unserem Heim gelebt haben – obwohl ich mich bei niemandem angekündigt hatte. Wie durch ein Buschfeuer hatte sich die Nachricht verbreitet, dass „Mama“ im Land ist. Die mittlerweile jungen Erwachsenen sind gekommen, haben mich eingeladen, mir ihre Familien und Arbeitsplätze vorgestellt. Das war wunderschön, da habe ich einen Teil dessen geerntet, was wir jahrzehntelang ausgesät haben.

Im Kinderheim Bindura haben über die Jahre hinweg rund 800 Kinder ein Zuhause und eine Perspektive bekommen, weil sie die Schule besuchen und eine Ausbildung absolvieren konnten. Macht Sie das stolz?

Stolz ist vielleicht das falsche Wort. Ich bin sehr dankbar, dass wir vielen ehemaligen Straßenkindern eine Perspektive geben konnten. Unter unseren einstigen Kindern sind heute Ärzte und Musiker, Anwälte, Handwerker oder Facharbeiter. Viele haben mittlerweile eine eigene Familie, leben in gefestigten Strukturen. Ihre Kinder nennen mich „Oma“. Das ist großartig. Aber wir konnten nicht allen Kindern helfen. Und manchmal mussten wir auch Kinder beerdigen, weil sie zu schwer krank waren oder verunglückt sind. Das sind die Momente, an die ich immer noch mit großer Traurigkeit zurückdenke.

Hat sich in den vergangenen Jahrzehnten etwas Grundlegendes an der Situation geändert, ist etwa die Zahl der Straßenkinder gesunken? 

Kenia gilt als Drehscheibe Afrikas. Viele Hilfs- oder andere internationale Organisationen haben ihren Sitz in der Hauptstadt Nairobi. Der westliche Lebensstil ist also omnipräsent. Viele Kenianer wollen ihn kopieren, sehen sich etwa westliche Fernsehserien an und ahmen nach, was sie dort sehen – ohne einschätzen zu können, dass die Bilder und Geschichten, die sie dort sehen, mit der Realität nichts zu tun haben. Dadurch brechen traditionelle Familienstrukturen der afrikanischen Völker auseinander. Junge Mädchen beispielsweise werden schwanger und daraufhin von ihren Familien verstoßen. Sie landen auf der Straße und bringen dort ihre Kinder zu Welt, die in das Leben als Straßenkind hineingeboren werden. Andere Kinder beispielsweise werden einfach ausgesetzt, vor eine Kirche oder eine Polizeistation. Ohne Chance auf Bildung, die ihnen einen Ausweg bieten könnte. Die Kinder bleiben auf der Strecke.

…es sei denn, diese Kinder kamen mit Ihnen in Kontakt….

Ja, tatsächlich gab es Frauen, die ihre Kinder gezielt an Stellen ausgesetzt haben, von denen sie wussten, dass ich oder andere Mitarbeiter unseres Hauses vorbeikommen. Eine Frau kam viele Jahre später zu mir und erzählte, dass sie so lange hinter einem Busch versteckt geblieben ist, bis sie gesehen hat, dass ich ihr Kind genommen hatte. „Wir wissen, dass unsere Kinder nur bei Dir eine Chance haben“, hat diese Mutter zu mir gesagt. Das berührt natürlich zutiefst und entschädigt für alles, was dieses Leben an Entbehrungen gebracht hat.

25 Jahre Förderverein Kinderheim Bindura e. V.

Liebe Freunde und Förderer,

im Jahr 1990 wurde unser Verein gegründet. Das bedeutet, wir feiern in diesem Jahr unser 25-jähriges Jubiläum.

Das machen wir mit verschiedenen Veranstaltungen. Hier die aktuellen Termine:

Termine für unser Vereinsjubiläum 

Datum

Uhrzeit

Veranstaltung

Ort

02.10.2015 19:00 Anke Nieswand informiert über die Straßenkinder in Kenia Gemeindehaus
06.11.2015 19:00 Festakt Gemeindehaus
08.11.2015 10:00 Gottesdienst zum Thema „Straßenkinder in Kenia“ Stadtkirche
14.11.2015 17:00 Benefizkonzert „Singen Tanzen Essen für Bindura“ Stadtkirche

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen stellen wir rechtzeitig vorher bereit.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.