„Schulausbildung von Kindern, die in einem Slum von Nakuru lebten.“
Mit diesen Worten lud der Förderverein Kinderheim Bindura Biedenkopf e.V. zu einem Vortrag ins Gemeindehaus ein. Anke Glaser war zu einem Besuch in Biedenkopf und gab zu Beginn einen Streifzug durch ihr bewegtes Leben.
Mit 19 Jahren betrat 1985 Anke Glaser, damals noch Anke Stahl, afrikanischen Boden. Sie heiratete Michael Nieswand und beide gründeten neben dem Kinderheim in Bindura neue Heime für Straßenkinder.
Die Familie vergrößerte sich und eigene Kinder wurden geboren. Die wuchsen zusammen mit den Straßenkindern auf. „Wir waren zeitweise 22 Personen in unserem Haus“ berichtete Anke Glaser. Die Kinder, die Zuflucht in den Heimen fanden, wurden versorgt mit Essen und Kleidung. Viel Liebe zu den Kindern begleitete die nicht einfache Arbeit. Essen, Kleidung, ein Dach über dem Kopf, reichen nicht aus, um die jungen Menschen zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft zu machen. Eine gute Schulausbildung ist heute das Wichtigste, um im Leben zurecht zu kommen. So wurden Grundstücke erworben und Schulen gebaut, die Kinder konnten lernen und einen Abschluss machen bis zur Berechtigung eines Studiums an der Universität. „Die ganze gute Entwicklung wäre ohne den Förderverein nicht möglich gewesen“ betonte Anke Glaser mehrfach. Heute blickt sie auf 23 Jahre Leben in Afrika zurück und ist, wie sie sagte, stolz auf ihre Kinder und zahllosen Enkelkinder.
Wir vom Förderverein blicken ebenso stolz auf fast 30 Jahre Arbeit zurück. Besonders dankbar sind wir, ein früheres Straßenkind, Benjamin Mbatia vorstellen zu können. Er wuchs bei Anke Glaser in der „Bindura Children‘s Family“ auf. Später kam er in die „International Childrens Mission“, wo er die Primary u. Secondary School besuchte. Er studierte mit Unterstützung des Fördervereins „Elektronische Medien“.
Benjamin ist heute ein angesehenes Mitglied der kenianischen Gesellschaft. Seine Wurzeln hat er nicht vergessen. Er will durch seine Arbeit etwas zurückgeben und kümmert sich heute um Kinder, die keine Versorgung haben, bietet ihnen ein zu Hause, bevor sie als Straßenkinder ihr Leben fristen.
Mitten im Slum von Nakuru begann er mit dem Bau einer Schule, Unterstützung bekam er von amerikanischen Freunden und dem Förderverein. Benjamin heiratete und fand in seiner Frau eine tatkräftige Partnerin. Einige Fotos veranschaulichen seine Arbeit.
Das Projekt unseres Fördervereins für die nächsten Jahre besteht darin, diese Kinder zu unterstützen, sie zu begleiten bis zum Schulabschluss. Das beinhaltet:
- Klassenräume bauen
- Staatliche Genehmigungen einholen
- die Kinder außerhalb der Schule betreuen
- und versorgen.
Das Wichtigste, was wir den jungen Menschen mit auf den Weg geben können, ist Bildung.
Die Erkenntnisse von namhaften Personen münden alle in der Gewissheit, dass mit kontinuierlichen nationalen und internationalen Investitionen im Gesundheitswesen und kostenloser Schul- und Weiterbildung der Grundstein gelegt wird, um das Leben von jungen Menschen in Afrika zu verändern.
Diese Arbeit des Fördervereins ist rückblickend auf fast 30 Jahre eine Erfolgsgeschichte. Anerkennung unserer Arbeit erfuhren wir durch die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an unseren 1. Vorsitzenden Herrn Karl Brunner.
Wir wollen unsere Arbeit fortsetzen und sind dankbar, wenn wir weiterhin durch finanzielle Unterstützung in Bildung investieren können.
Alle Spenden und Vereinsbeiträge werden zu fast 100% an unsere Projekte in Kenia weitergeleitet. Darauf sind wir auch stolz!
Irmgard Damm